Twitter, Chatbots und meine Nerven

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Fauntleroy wie immer am Puls der Zeit: Der neue Chatbot ist da!

Dumm ist nur, wer Dummes twittert

Was habe ich mich gefreut!

 

Ausgestattet mit einer gesunden Vorsicht den neuen Medien gegenüber, tastete ich mich langsam aber sicher ins Twitter-Universum.

 

Eine völlig neue Welt tat sich vor mir auf!

 

Und erst dieses Gefühl, über eigene Follower zu verfügen!

Als dann noch das erste Herzchen dazu kam, war es um mich geschehen. Da mag jemand meine lustigen Anekdoten!

 

Un-Vor-Stell-Bar!

 

Eine neues Universum voller Möglichkeiten, andere von meinen revolutionären Ideen zu überzeugen!

 

Doch neben all den vielen Menschen und Meinungen, fand ich noch mehr Hass und, man glaubt es kaum, noch viel mehr Dummheit.

 

Ich realisierte, dass es auf Twitter gar nicht darum geht, Meinungen auszutauschen. Nur darum, die eigene zu verbreiten. So hatte ich mir das ja auch gedacht. Auf die Idee, dass alle andern das selbe Motiv haben, kam ich vorerst gar nicht.

 

Und so lese ich tagtäglich Tweets, in denen sich jeder nur seiner eigenen Meinung versichert. Ein Nullsummenspiel.

 

Oder glaubt wirklich jemand, einen Andersgesinnten mit seinen Tweets umstimmen zu können?

 

Ich glaube nicht.

 

Dafür werde ich anscheinend von Sibylle Berg blockiert. So schnell wird man mit einer anderen Meinung zum Wutbürger.

Zack, passiert!

 

Bleiben humorvolle Tweets... die Stecknadeln in einem sehr, sehr hässlichen Heuhaufen.

 

Doch ist es das Wert, sich durch unzähligen Müll zu kämpfen, nur um ein paar Lacher abzustauben?

 

Warum meine Meinung mitteilen, obwohl sie nur diejenigen ansehen, die eben diese Meinung eh schon haben?

 

Selbstbestätigung?

 

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Um mich also diesem unsinnigen Irrsinn zu erziehen, nutze ich ironischerweise selbst modernste Technik.

 

Mein neuer Chatbot übernimmt

deshalb per sofort sämtliche Twittergeschäfte.

 

Er analysiert für mich den Datenfluss auf Twitter, kann Anfragen beantworten und Geburtagsgrüsse liken. Und natürlich Benachrichtigungen über Neuigkeiten an der Menschheits-Rettungs-Front erstellen.

 

Eine schöne neue Welt!

 

... damit auch Sibylle Berg in Ruhe schlafen kann...

 

... den Chatbots gehört nämlich die Zukunft! Behauptet zumindest dieser Typ auf Twitter! Jaja... diese Praktikanten....

 

 

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Chatbots und was sie mich können.

Die sollen ja das ganz grosse, neue Ding sein!

 

Doch während Marketingfirmen ganz hin und weg von der Idee sind, ihre Werbetweets von den eigenen Chatbots liken zu lassen, sehe ich vor allem die Schattenseiten an dem Ganzen.

 

Ich Miesepeter.

 

Was im Big-Data-Fieber vergessen geht: Mit dieser "Innovation" wird die Währung der sozialen Medien (Likes) ad absurdum geführt.

 

So kann auch ein schlechter Film (bspw. Starwars Rogue One hehe) gross gehyped werden. Einfach weil den wenigen echten Nutzern eine Armee von gefakten Likern gegenübersteht. 

 

Oder eine politische Partei lässt eine Bot-Armee auf Umfragen in sozialen Medien los. Sich eine Meinung bilden, hängt schliesslich auch mit der Meinung des sozialen Umfeldes zusammen, oder?

 

Eine andere Art des Postfaktischen, sozusagen.

 

Auch wenn die derzeitigen Chatbots noch als Hilfe im Alltag verkauft werden, wissen Sie insgeheim, was damit tatsächlich gemacht wird. Manipulation. Also warum sich damit rumärgern?

 

Das Internet ist sowieso nur noch eine leere Hülle seiner ehemaligen Versprechung. Reine Unterhaltung. Immerhin.

 

Mein hinterwäldlerischer Rückschluss daraus:

 

Chatbots, ausser mein eigener, können mich mal... besuchen.

 

... ausser am Wochenende.

 

Anhang für Werbetreibende

Vergesst Twitter!

 

Werbung kann ja eh schon recht... sagen wir, ...abenteuerlich sein. Da kann die UBS von Kundenvertrauen schwafeln - und die Kunden insgeheim etwas ganz anderes denken.

 

Wenn der Kunde das plötzlich kommentieren kann... nun ja... viel Spass dabei, ihr Visionäre.

 

So gesehen ist eine Firma wirklich dumm, auf Twitter Werbung zu schalten.

 

Haha

 

Es sei denn, diese Werbung wird vom Steuerzahler bezahlt... dann... haha? ... ach Mist.

 

 

PS: Dieser Rat war gratis. Falls Sie als Werbetreibender jedoch eine bessere Idee hören wollen, wird das richtig teuer.